24. September 2021 - 13:30 - 15:00 Uhr
Der Online-„Salon HumanismusPlus“ von den „Tagen der Ignatianischen Pädagogik“
Gute Bildung stellt die Frage nach Gott. Diese These ist jedenfalls Teil unseres Konzeptes von Bildung, Teil von HumanismusPlus. Wenn sie stimmt, wenn also nicht nur die intellektuelle Auseinandersetzung mit religiösen und weltanschaulichen Konzepten und das Erlernen intellektueller Standards ihrer Diskussion zu guter Bildung gehören; sondern wenn womöglich auch das Kennenlernen von spirituell-geistlichen Übungswegen und die Einführung in verschiedene lebensweisheitliche Weisen des Umgangs mit existentiellen Erfahrungen, mit eigener Schuld, mit Krankheit und Tod im eigenen Umfeld, zu guter Bildung gehören, dann kommen militante Modelle staatlicher Neutralität wie das des Laizismus, die jede Form religiöser Bildung von den Schulen verbannen wollen, an ihre Grenzen. Umgekehrt stellt sich natürlich angesichts einer wachsenden sozialen, kulturellen und weltanschaulichen Diversität in der Gesellschaft auch die Frage, wie gute Bildung, welche die Frage nach Gott nicht ausspart, gelingen kann. Dies ist eine Herausforderung, der sich unserer Überzeugung nach Kirchen nicht nur im Blick auf ihre eigenen, kirchlichen Schulen neu stellen müssen.
Wir vom Zentrum für Ignatianische Pädagogik (ZIP) freuen uns, Sie zu dieser spannenden Debatte mit interessanten Gesprächspartnern im Rahmen eines Online-„Salon HumanismusPlus“ einladen zu können.
Es diskutieren
- Prof. Michael N. Ebertz, Katholische Hochschule Freiburg
- Dr. Thomas Rucker, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Bern
- P. Tobias Zimmermann SJ, Zentrum für Ignatianische Pädagogik
Die Diskussion wird moderiert von Dr. Johannes Bohnen und Dr. Jörg Schulte-Altedorneburg.
Die Teilnahme an dieser Online-Veranstaltung ist kostenlos.
Bitte melden Sie sich bis 23.09.2021 per E-Mail an:
„HumanismusPlus“ ist eine Initiative des Zentrums für Ignatianische Pädagogik, die sich für umfassende Persönlichkeitsbildung in jesuitischer Tradition einsetzt. Ziel ist es, die gesellschaftliche Debatte über den Zweck von Bildung neu zu beleben und dabei einen Ansatz zu stärken, der Individuen und Gemeinschaften ihre Potenziale ganzheitlich entfalten lässt. Lernen steht hier – entgegen einer Indienstnahme für externe Anliegen wie Arbeitsmarktfähigkeit – im Zeichen einer grundlegenden Charakter- und Tugendentwicklung. Insofern handelt es sich um einen Humanismus. Die ignatianische Prägung macht ihn zu einem „HumanismusPlus“, der über weltliche Gehalte hinausgeht und die „Frage nach Gott“ zulässt. In dieser Formel kommt zum Ausdruck, dass ignatianische Persönlichkeitsbildung die spirituelle Bedeutung des Lebens in den Blick nimmt, Indoktrination und Dogmatismus aber eine Absage erteilt. Sie ist daher ausdrücklich anschlussfähig mit säkularen Bildungsansätzen.