Ignatian Personality Formation – Ein Forschungsprojekt
Für uns die wissenschaftliche Einordnung in den Gesamtkontext der Pädagogik als Standortbestimmung, Vergewisserung und Aktualisierung von Bedeutung.
Ende 2020 haben wir ein Forschungsprojekt mit dem Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Bern (PD Dr. Thomas Rucker und Prof. Dr. Elmar Anhalt) gestartet, welches bis Ende 2023 läuft. Anliegen des Projekts ist nicht nur, eine Forschungslücke in der erziehungswissenschaftlichen Forschung zu bearbeiten. Der Anspruch lautet darüber hinaus auch, über Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen sowie über Entwicklungspotenziale Ignatianischer Pädagogik unter den Bedingungen einer komplexen Gesellschaft und den mit ihr verbundenen Herausforderungen aufzuklären. Gerade für die Arbeit an ignatianischen Schulen, wie sie heute weltweit betrieben wird, könnte dies einen wichtigen Beitrag zur Selbstreflexion darstellen.
Ignatianische Pädagogik als Alternative
Die Arbeitshypothese lautet, dass Ignatianische Pädagogik eine Alternative zu dem offeriert, wie (schulische) Erziehung in der Gegenwart üblicherweise verstanden wird, nämlich als die möglichst effizient gestaltete Ausstattung von Heranwachsenden mit ökonomisch verwertbaren Qualifikationen und Kompetenzen. Ignatianische Pädagogik, so die Prämisse, rückt (schulische) Erziehung demgegenüber als eine Form des Miteinander-Umgehens in den Blick, in der Heranwachsende insbesondere darin Unterstützung erfahren sollen, einen Charakter zu entwickeln, der in der Fähigkeit und Bereitschaft zum Ausdruck kommt, Verantwortung für ein gelingendes Zusammenleben zu übernehmen.