„Gute Pädagogik braucht reflektiertes Handeln, engagierte Persönlichkeiten und herausragende Initiativen“

Ferdinande-Boxberger-Preis für Ignatianische Pädagogik verliehen

Der Ferdinande-Boxberger-Preis ist zweigeteilt: „Wir ehren einerseits die Lebensleistung von Personen, die sich in vorbildlicher Weise für Persönlichkeitsbildung im Sinne Ignatianischer Pädagogik eingesetzt haben. Und wir wollen durch den Preis Leuchtturmprojekte an den Schulen Ignatianischer Pädagogik fördern, die in besonderer Weise für die Ziele unserer Pädagogik stehen“, sagte Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des Heinrich Pesch Hauses in Ludwigshafen. Gute Pädagogik brauche reflektiertes Handeln, engagierte Persönlichkeiten und herausragende Initiativen.

Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. 7.500 Euro Preisgeld gehen dabei an das „Leuchtturm-Projekt“, 2.500 Euro an die ausgezeichnete Persönlichkeit.

Die Preisträger

P. Klaus Mertes SJ

Mit dem Ferdinande-Boxberger-Preis ehren das Zentrum für Ignatianische Pädagogik und die Zentraleuropäische Provinz der Jesuiten mit Pater Klaus Mertes SJ eine Persönlichkeit, die durch ihr Wirken in der Öffentlichkeit in hervorragender Weise Bildungsziele der Persönlichkeitsbildung im Geist ignatianischer Pädagogik verkörpert. Die Jury war sich einig, dass das jahrzehntelange Engagement von P. Mertes SJ im Blick auf die Grundlagenbildung und die Vermittlung des Anliegens von schulischer Bildung im Sinne der Charakterbildung in Kirche und Gesellschaft eine Würdigung im Sinne des Boxberger Preises unbedingt verdient. Sein Wirken als Botschafter ließ eine schulpolitische Öffentlichkeit in Kirche und Gesellschaft das Thema Persönlichkeitsbildung als Herzthema von Schulbildung wiederentdecken. Denn für unser gemeinsames Anliegen, Charakterbildung wieder stärker in den Fokus zu stellen, war und ist P. Mertes SJ ein wichtiger Botschafter. „Es geht ihm um Herzensbildung, eine Kultur der Menschlichkeit, Schule und Demokratie“, betonte Ulrike Gentner in ihrer Laudatio.

Leuchtturmprojekt: Ehrung eines vorbildlichen Projektes von Schülerinnen

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen umfasst weitere 169 Unterziele und stellt damit einen umfassenden Rahmen zur Verwirklichung einer weltweiten nachhaltigen Gesellschaft dar. Die 17 SDGs sind ein Aufruf an alle Länder weltweit, den Wohlstand zu fördern und gleichzeitig unseren Planeten zu schützen. 

Nach intensiven Beratungen hat sich die Jury für die Ehrung des Nachhaltigkeitsprojektes der Schülerinnen der Mary Ward Schule in Mainz entschieden. Dieses Projekt hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die ganze Schulgemeinschaft mit allen Gremien in eine Auseinandersetzung mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN zu involvieren.

Zu allen Zielen gab es unterschiedliche Vortrags- und Aktionsformate. Es gab eine Ringvorlesung „Education for Future“, Einladung von Politikern zur Debatte, wie z.B. Ministerin Katrin Eder, selbst ehemalige Schülerin der MWSchule und heute Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz, einen Klassenwettbewerb, eine wachsende thematische Ausstellung mit Infoplakaten und Kunst, eine Leseliste mit Büchern zum Nachhaltigkeitsziel des Monats in der Schulbibliothek, ein Sozialprojekt, um über die Tafel Menschen zu unterstützen, die von Armut betroffen sind … Gesteuert wurde dieses große Programm, das die ganze Schule involvierte, von dem Schülerinnenarbeitskreis Nachhaltigkeit.

„Wir fanden vorbildlich, wir fundiert die Auseinandersetzung mit den Zielen der UN erfolgte, wie eine ganze Schulgemeinschaft involviert wurde und wie die Ziele ignatianischer Pädagogik umgesetzt wurden: Eine vertiefte Auseinandersetzung, die Kreativität, Intellekt und Motivation einbezieht, eine Auseinandersetzung, die ermöglicht, sich ein eigenes Urteil zu bilden, und die zu konkretem Handeln ermutigt.“

Die Jury

Das Projekt zeige, dass Schule niemals auf Unterricht und Kompetenzvermittlung im engen Sinne reduziert werden dürfe, sondern dass Schülerinnen dort angemessen als Person gefördert werden, wo Schule auch als Lebensort und als Ort des Lernens in selbstverantworteten Räumen des Lernens verstanden wird – mit dem Streben nach einer nachhaltigen Zukunft und Entwicklung.

Die Schule wird das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro als Beitrag für die Gestaltung eines Outdoor-Klassenraums verwenden.

Die Namensgeberin des Preises

Mit dem Preis erinnert der Stifter des Preises, Friedrich Wilhelm Krekeler aus Bonn-Bad Godesberg, an seine Mutter, Ferdinande Boxberger (1914-2014), und bringt die dankbare Verbundenheit seiner Familie mit der Ignatianischen Pädagogik zum Ausdruck. Als selbstbewusste Persönlichkeit bewahrte die kosmopolitisch-jüdisch verwurzelte Sauerländerin in den tektonischen Erschütterungen und Umbrüchen ihrer Jahrhundertexistenz Stolz und Würde. Ferdinande Boxberger hat in ihrer Familie und in ihrem Umfeld ganz konkret die Bildung von Persönlichkeit durch ihre Haltung und ihr Vorbild gefördert.

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